Grundsätzlich sollte es bei einem Schüleraustausch unter anderem darum gehen, Kompetenzen in der selbstständigen Lösung von Alltagsproblemen und Konflikten zu erlangen.
Dennoch kommt es immer wieder vor, dass einzelne AustauschschülerInnen beim Zusammenleben mit ihrer Gastfamilie vor Herausforderungen stehen, die ihnen unüberwindbar scheinen.
Hygiene und häusliche Pflichten
In den meisten Fällen gelingt es den AustauschschülerInnen und Gastfamilien, sich zumindest für die Dauer des Aufenthaltes miteinander zu arrangieren, häufig bleiben sogar langfristige Freundschaften bestehen; nur etwa 5% aller Auslandsaufenthalte werden daher abgebrochen, in 5-25% der Fälle kommt es zu einem Wechsel der Gastfamilie.
Sollte es doch einmal so gar nicht passen zwischen AustauschschülerIn und Gastfamilie liegt das vielfach an unterschiedlichen Vorstellungen von Hygiene und häuslichen Pflichten oder der berühmten ,,Chemie“, die einfach nicht stimmt.
Betreuer kontaktieren
Im besten Falle kann ein Gastfamilienwechsel durch rechtzeitiges Kontaktieren des örtlichen Betreuers vermieden werden.
Sollte dem Austauschschüler ein Konflikt unüberwindbar scheinen, gelingt es dem Betreuer häufig durch die ruhige und geschulte Vermittlung zwischen beiden Parteien zur Problemlösung beizutragen.
Sollten diplomatische Gespräche allerdings langfristig nicht zur Verbesserung der Situation beitragen, ist es ebenfalls Aufgabe des Betreuers, eine neue Gastfamilie ausfindig zu machen, die den Gastschüler bzw. die Gastschülerin für die übrige Zeit seines Auslandsaufenthaltes bei sich aufnimmt.
Die Zeit in der Gastfamilie unmittelbar vor dem Auszug einer AustauschschülerIn verläuft dann häufig recht problemlos, da alle Unstimmigkeit offen liegen und eine Lösung der Situation unmittelbar bevorsteht. In anderen Fällen jedoch nimmt die Spannung zwischen allen Beteiligten auch noch weiter zu, nachdem der Auszug des Gastschülers beschlossen ist; in diesem Fall gilt es abzuwägen, wie sehr die gegenwärtige Wohnsituation sowohl die AustauschschülerIn als auch die Gastfamilie belastet.
Die Suche nach einer neuen Gastfamilie kann nämlich unter Umständen einige Zeit dauern und dieser Zeitraum hängt nicht zuletzt vom individuellen Ermessen der Situation durch den zuständigen Betreuer ab.
Sollten die Spannungen im Zusammenleben sich also eklatant verschlimmern, kann es durchaus helfen, in Eigeninitiative Freunde, Lehrer, Mitschüler oder bekannte Gemeindemitglieder, um Rat nach Unterkunft zu fragen; hieraus ergibt sich häufig eine zeitnähere Umzugsmöglichkeit.
Gesetze und Menschen achten
Grundsätzlich gilt: Wer sich seinen Mitmenschen gegenüber respektvoll verhält und im Rahmen aller geltenden Gesetze handelt, hat beim Wechsel seiner Gastfamilie keine Schwierigkeiten zu befürchten.
Verstoβen AustauschschülerInnen allerdings, etwa durch Drogenkonsum, gegen die geltenden Gesetze im Gastland oder verhalten sich Ihrer Gastfamilie gegenüber schlicht unverschämt, haben sie sich die Unterstützung der deutschen Austauschorganisation gewissermaβen verwirkt. Es folgen in der Regel der Abbruch des Programmes und die Rückreise nach Deutschland.