Viele SchülerInnen sowie Eltern beschäftigen bei der Planung eines Auslandsaufenthaltes nicht allein Fragen rund um die Zeit der Jugendlichen im Gastland, sondern ebenso die Wiedereingliederung in das deutsche Schulsystem. Viele Familien stellen sich die Frage, ob oder inwiefern den jugendlichen die Rückkehr in ihre ehemalige Stufe gelingen kann und ob eben solche überhaupt sinnvoll ist.
Unterschiedliche Regelungen, je nach Bundesland
Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach dem bestmöglichen Wiedereinstieg in das deutsche Schulsystem im Anschluss an einen Auslandsaufenthalt gibt es kaum.
Die konkreten Regelungen, die in diesen Fällen greifen, unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland so sehr, dass sich kaum verbindliche Richtlinien ausmachen lassen.
Es ist daher sinnvoll, sich bereits zu Beginn der Planungsphase explizit bei der Schule im Heimatland nach den Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten zur Anrechnung bzw. Belegung einzelner Fächer und Kurse zu erkundigen.
Bestehen im Anschluss daran noch Unklarheiten, kann sich auch direkt an das Bildungs- bzw. Schulministerium des entsprechenden Bundeslandes gewandt werden.
Keine Scheu vor Wiederholung
In der Regel stellt es für gute SchülerInnen kaum ein Problem dar, im Anschluss an das Auslandsjahr in ihre ehemalige Stufe zurückzukehren. Zu beachten ist allerdings, dass in den meisten Bundesländern kein Jahr oder Halbjahr versäumt worden sein darf, in dem für das Abitur relevante Themen besprochen wurden. Da, aufgrund des G8 Systems, in einigen Bundesländern bereits die Benotung der gesamten 11. Jahrgangsstufe Einfluss auf die Abizensur besitzt, ist es in der Regel verpflichtend, besagtes Schuljahr in Deutschland zu absolvieren.
Zudem sollten sich sowohl Eltern auch auch AustauschschülerInnen klar darüber werden, dass ein Schüleraustausch, selbst sofern im Anschluss daran ein Schuljahr wiederholt werden sollte, keinesfalls verlorene Zeit bedeutet.
Unter Umständen kann es sogar durchaus sinnvoll sein, sich gegen einen nahtlosen Wiedereinstieg in die ursprüngliche Stufe und stattdessen für die Wiederholung eines Schul- bzw. Halbjahres zu entscheiden. Vielen SchülerInnen kann auf diese Weise enormer Druck genommen werden, sowohl während des High School Jahres als auch im Anschluss daran.
Denn den Erfahrungen, die die SchülerInnen im Verlauf ihres Auslandsaufenthaltes sammeln, sollte in jedem Falle ein höherer Stellenwert zukommen als jener ,,verlorenen Zeit“, vor der sich einige Familien zu fürchten scheinen.